Samstag, 9. Januar 2016

ERIK SATIE - GYMNOPÉDIE NO. 1

Nachdem ich vor ein paar Wochen die Musik des französischen Komponisten Erik Satie hier vorgestellt habe (http://bit.ly/1mNsDA3), gibt es, wie damals versprochen, noch einen Nachschlag.

Wie ich seinerzeit  bereits erwähnte, war Satie ein Exzentriker und ist deswegen auch nicht in die tradierten Musikgattungen einzuordnen. Aber gerade deswegen gilt er heute auch als einer der Wegbereiter der neuen Musik des zwanzigsten Jahrhunderts, zum Beispiel der "Minimal Music".

Viele seiner Kompositionen klingen fast simpel, aber wenn man sich mal genauer mit den Noten beschäftigt, so erkennt man sehr schnell, dass hier ein musikalisches Genie am Werk war.

Satie sprach häufig davon, dass seine Kompositionen "Musique d'ameublement", also "Möbelmusik" seien. Man solle seiner Musik also nicht mehr Beachtung schenken, als einem Möbelstück in einem Zimmer. Und wenn auch diese Aussage als ein geschickt lanciertes provokatives Understatement zu deuten ist, enthält sie doch ein Fünkchen Wahrheit. Satie gab seinen Werken häufig Titel, die mit der jeweiligen Musik eigentlich nichts zu tun haben. Vielleicht war er der erste, der die Wirkung von Musik als Gebrauchsmusik (Hintergrundmusik) richtig verstand.

Die hier von mir präsentierte MIDI-Version seiner ersten Gymnopédie werden viele Hörer erkennen, obwohl sie den Titel und den Komponisten bisher nicht kannten. Dieses Werk wurde in zahlreichen Bearbeitungen verwurstet, nicht zuletzt im Fernsehen als Pausenmusik. Aber das war ja dann genau im Sinne von Satie. Er komponierte dieses Werk übrigens gänzlich ohne Taktstriche, so dass die rhythmische Gestaltung und die Phrasierung einzig dem Interpreten obliegt.

Der Begriff  "Gymnopédie" ist der griechischen Antike entlehnt und bezeichnete dort das Fest der unbewaffneten Knaben, bei dem auch Wettkämpfe von Männerchören ausgetragen wurden. In Saties sehr ruhigen Musik finden wir dies allerdings schwerlich wieder. Aber er liebte eben die Irritation seines Publikums.

Viel Spaß mit meiner Fassung der "Gymnopèdie No. 1"!


 


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