Werbemusik wird ja meistens unterschätzt, weil sie letztendlich nur komponiert wird, um einen Werbespot akustisch zu untermalen.
Es gab aber in der Vergangenheit Werbemusiken, die durchaus künstlerischen Standards genügten, weil eben auch die Komponisten entsprechend musikalisch vorgebildet waren.
Einer von diesen Komponisten ist der walisische Musiker Karl Jenkins.
Die älteren unter uns erinnern vielleicht noch die Fernsehreklame des Diamantenherstellers "De Beer". Dieser startete im Jahre 1993 eine Werbekampagne mit dem Titel "Diamonds Are Forever". Und für diesen Werbespot steuerte Jenkins die Musik bei. Und viele Hörer meiner Version, werden sich spätestens nach den ersten Takten an diese Musik erinnern.
Aufgrund des großen Erfolges dieser Werbekampagne, der gerade auch durch die eingängige Musik zustande kam, arbeitete Jenkins die Musik im Jahre 1996 zu einem dreisätzigen Concerto grosso für Streicher mit dem Titel "Palladio" um, worin das bekannte Werbestück den ersten Satz (Allegretto) einnimmt. Jenkins ließ sich hierbei von dem italienischen Renaissance-Architekten Andrea Palladio inspirieren, dessen Werk -so Jenkins- die Vorstellung der Renaissance von Harmonie und Ordnung am besten verkörpere.
Im Grunde ist das Allegretto an die Technik der "Minimal Music" angelehnt. Über einen ostinaten Bass bauen sich die zumeist viertaktigen Phrasen der Melodie auf, die jedes Mal ein bisschen verändert werden. Das ganze Werk trägt aber durchaus auch elegante barocke Züge (und auch die fünfte Symphonie von Beethoven mit dem berühmten Schicksalsmotiv wird zitiert).
Also, meine Damen, wenn ich Ihnen schon keine Diamanten bieten kann, dann tut es vielleicht auch die Musik. Darin findet sich ja auch zuweilen das eine oder andere funkelnde Juwel!
Viel Spaß mit meiner MIDI-Fassung von "Allegretto" aus "Palladio" von Karl Jenkins!
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