Freitag, 19. Juni 2015

CLÉMENT DOUCET - ISOLDINA

Ein belgischer Musiker, den ich bis heute Vormittag nicht kannte, ist Clément Doucet. Geboren 1895 und gestorben 1950, übersiedelte er um das Jahr 1920 herum in die USA, um dort als Jazzpianist aufzutreten. Nachdem er 1923 wieder nach Europa zurückkehrte, spielte er im Pariser Cabaret "Le Boeuf sur le Toit".

Heute Vormittag spielte man im Mosaik auf WDR 3 seine sehr spezielle Bearbeitung von Richard Wagners "Isoldes Liebestod" aus der Oper "Tristan und Isolde".

Die Abneigung französischer Musiker des 20. Jahrhunderts gegenüber der Musik der deutschen Romantik, in Sonderheit der pathosschwangeren Musik Richard Wagners, ist ja legendär, aber was Doucet aus diesem urdeutschen Stück gemacht hat, ist einfach köstlich: Er macht sich mit jener Nonchalance, die nur der französischen Kultur zu eigen ist, über Wagner liebevoll lustig, indem er das berühmte Thema in einen schwungvollen Ragtime verpackt. Damit kann man gewiss jeden eingefleischten 'teutschen' Wagnerianer zur Weißglut bringen! Hach, wie schön!!

Das Ganze ist natürlich nur halb so lustig, wenn man das Wagnersche Original nicht kennt. Deswegen sollte man sich zunächst unter folgender Verknüpfung ein Bild von Wagners Originalversion machen. (fängt sehr leise an!)

Und hier folgt meine MIDI-Fassung von Doucets Version..."Ach nee, wat hatt' ich 'nen Spaß, heute!!":








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