http://www.spiegel.de/…/chancenspiegel-studie-bildung-in-de…
Wann wird man hier in Deutschland endlich begreifen, dass die Entwicklung der Persönlichkeit und der Lernfähigkeit eines Kindes zu Hause in den Familien beginnt und nicht erst in der Schule gefördert werden kann. Das, was bis dahin in den Familien versäumt wurde, können die Schulen und ihre Lehrer nicht mehr auffangen.
Anstatt ergebnislos am Bildungssystem herumzudoktern, sollte die vorschulische Entwicklung der Kinder vom Staat nicht nur gefördert, sondern zur Pflicht gemacht werden. Hierzu gehören ein verpflichtender Deutschunterricht für alle Mitglieder aus Migrantenfamilien (auch und gerade für die weiblichen) und Familien aus Problembezirken mit abschließender Erfolgsprüfung, notfalls so lange, bis die nötige Sprachkompetenz nachgewiesen ist und ein verpflichtender Besuch eines deutschsprachigen Kindergartens, notfalls mit staatlicher Unterstützung (hier ist das Geld der öffentlichen Hand sinnvoller angelegt, als in irgendwelchen zweifelhaften neuen Schulprojekten!)
Meiner Meinung nach sollte dann später an den Schulen auch der Erziehung in musischen Fächern wie Literatur, bildender Kunst und vor allem Musik ein ebenbürtiger Stellenwert wie dem Unterricht in Mathematik, Fremdsprachen und Sport eingeräumt werden. Es gibt mittlerweile so viele Studien, die zeigen, dass der Unterricht in musischen Fächern positive Auswirkungen auf die Intelligenz, Sozial- und Sprachkompetenz der Kinder hat. Das sind keine Nebenfächer, sondern Hauptfächer!
Es ist wichtiger, die Kinder zu ausgereiften Kulturwesen zu erziehen, anstatt sie nur das lernen zu lassen, was sie später für die Wirtschaft als Arbeitskräfte verwertbar macht. Thea Dorn, Autorin des Buches "Die Seele der Deutschen", sagte vor einiger Zeit in einem WDR-Interview zutreffend: "Nur wer weiß, woher er kommt, kann wissen, wohin er will!"
Aber man muss direkt an die Familien ran, sonst ändert sich bei den Kindern gar nichts. Alles steht und fällt mit der Befähigung zur deutschen Sprache! Dann werden sich auch andere gesellschaftliche Probleme wie von Zauberhand selber lösen, weil es dann zum Beispiel eine geringere Tendenz zu "Parallelgesellschaften" gibt.
Hierzu muss sich aber auch in der Schulverwaltung noch viel tun. Mich, zum Beispiel, wollte das Wuppertaler Schulamt 1971 partout auf eine Behindertenschule schicken und erst auf Intervention meiner Eltern hin, wurde ich - nicht ohne große Bedenken des Schulamtes - auf eine Regelschule eingeschult. Dies war für mich sicherlich der härtere Weg, musste ich doch auch lernen, mit manchen Hänseleien seitens der MitschülerInnen klarzukommen. Das hat mir aber für das spätere Leben bestimmt nicht geschadet. Ich glaube nicht, dass ich intellektuell und von meiner Persönlichkeitsstruktur da wäre, wo ich heute bin, wenn das Schulamt sich durchgesetzt hätte! Das habe ich aber nicht dem Schulamt zu verdanken, sondern vor allem meinen Eltern, die sich verdammt noch mal um ihre Kinder gekümmert haben.
Aber immer nur auf die angeblich so unfähigen Lehrer einzuprügeln, geht völlig am Kern des Problem vorbei.
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