Samstag, 12. Juli 2014

UND NOCH'N RAGTIME...

...nämlich "Golliwogg′s Cake-walk" aus der "Children's Corner" von Claude Debussy. 

Die französischen 'impressionistischen' Komponisten wie Ravel und Debussy waren mit die ersten, die Elemente des Jazz in die "klassische Musik" einbanden. Dies freilich immer mit einem Augenzwinkern, aus europäischer Sicht sozusagen.

Das Stück ist das letzte Stück aus der Suite "Children's Corner", die Debussy seiner damals knapp dreijährigen Tochter Emma-Claude, genannt Chouchou widmete.

Mit Golliwogg  bezeichnete man im Frankreich der Jahrhundertwende eine 'Negerpuppe', was heute politisch sicherlich nicht mehr korrekt wäre.

[an die Mutter: Der sieht doch fast aus wie der "Jimmy", der mich damals überall hin begleitet hat (auch in die Krankenhäuser)...!]

 Cake-Walk war ein damaliger Modetanz aus Amerika, der später auch nach Europa 'überschwappte'.

Das Werk steht im 2/4 Takt, dennoch ließ es sich Debussy nicht nehmen, im Mittelteil den berühmt-berüchtigten Tristan-Akkord aus dem Vorspiel zu Richard Wagners Oper 'Tristan und Isolde' einzubauen und gehörig zu veralbern. Debussy lässt diesen Akkord, über den heute noch die Musikwissenschaftler rätseln und streiten, mehrmals erklingen und dann jeweils furchtbar trivial -fast walzerähnlich- auflösen. Eine Komposition mit Humor also...!

Und hier ist "Golliwogg′s Cake-walk" in meiner MIDI-Version:


 

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